Was es seit dem Klausurtag der Räte am 03. März 2018 Neues gibt:

Kirche am Ort
Wo stehen wir? Wohin gehen wir?

An Ostern 2016, also vor etwas mehr als zwei Jahren, machten wir uns als eine Seelsorgeeinheit im Prozess "Kirche am Ort" auf mit dem Ziel, unserem Glauben und dem Leben in unseren Gemeinden neue Impulse zu geben sowie die Seelsorgeeinheit mehr und mehr zu einem Ganzen zusammenzuführen.
Steuerung und Koordination des Prozesses "Kirche am Ort" erfolgen durch ein Prozessteam, in dem die drei Kirchgemeinden unserer Seelsorgeeinheit durch je drei Kirchengemeinderäte vertreten sind und dem auch Pater Tadeusz Mazur sowie Pastoralreferentin Christiane Gegenheimer angehören. Im Auftrag der Diözese wird das Prozessteam durch Gemeindeberaterin A. Kamlage unterstützt.
In einer gemeinsamen Sitzung der Kirchengemeinderäte der gesamten Seelsorgeeinheit im März 2017 haben wir uns entschieden, die Entwicklung unserer Seelsorgeeinheit weiterzuführen unter der Vision, als Kirche in entscheidenden Lebenssituationen den Menschen den Glauben erfahrbar zu machen.
Unsere Idee war, sich für diese zweite Phase ausreichend Zeit zu nehmen, um ein zukunftsfähiges Konzept zu erarbeiten, das von den Kirchengemeinden unterstützt und getragen werden kann, auch in Anbetracht der dafür notwendigen Ressourcen.

Durch den Wegzug des pensionierten Pfarrers von Maulbronn, Pater Dr. Romuald Skowronek SCJ, und den baldigen Weggang unserer Pastoralreferentin Christiane Gegenheimer hat sich zwischenzeitlich die Situation vor allem im pastoral-seelsorgerischen Bereich verschlechtert. Zusätzlich fallen zwei unserer drei Pfarramtssekretärinnen auf längere Zeit aus.
In dieser Situation trafen sich die Kirchengemeinderäte der Seelsorgeeinheit Anfang März in Oberderdingen zu einer gemeinsamen ganztägigen Sitzung, um über den weiteren Weg zu beraten. Die Bestandsaufnahme dessen, was wir alles in unseren Kirchengemeinden haben, zeigte, dass es eine ganze Menge an Aktivitäten in unseren Gemeinden gibt, auch solche, die auf den ersten Blick gar nicht wahrgenommen werden und für die wir ein neues Gefühl der Wertschätzung bekommen sollten. Im Rahmen eines Blicks in die Zukunft haben wir jedoch auch festgestellt, dass manche dieser Angebote wohl aus dem Gemeindeleben verschwinden werden, sei es, weil sie nicht mehr wahrgenommen werden oder weil die Personen, die für diese Aktivitäten "brennen" und sie damit vorantreiben, sich aus dem aktiven Gemeindeleben zurückziehen. Auch können wir nicht unbedingt damit rechnen, in naher Zukunft eine Nachfolgerin / einen Nachfolger für die Stelle der/des Pastoralreferenten/in zu bekommen. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass auf Diösesanebene zu wenige Bewerbungen auf diese Stellen eingehen und der Bedarf daher nicht gedeckt werden kann.

Aus den darüber geführten intensiven Diskussionen ergaben sich als wesentliche Schlußfolgerungen und Ziele, dass

  • Ÿalle derzeit bestehenden Kirchenorte als solche weitergeführt werden sollen, d.h. es soll keine Kirche geschlossen werden,
  • ŸPater Mazur die Möglichkeit gegeben wird, sich möglichst auf die seelsorgerischen Tätigkeiten zu konzentrieren, und
  • Ÿzur Koordinierung der Aufgaben zwischen den Kirchengemeinden und zur Unterstützung von Pater Mazur ein Leitungsgremium eingesetzt wird, dem neben Pater Mazur jeweils ein Mitglied aus den Kirchengemeinden angehört.

Wie die genauen Aufgaben des Leitungsgremiums aussehen und wie sich seine Arbeit gestaltet, wird sich in den kommenden Monaten herauskristallisieren. Es ist jedoch klar, dass das Leitungsgremium seine Arbeit nur in Zusammenarbeit mit den Kirchengemeinderäten und durch diese unterstützt erfüllen kann, wobei die Kirchengemeinderäte unverändert das Entscheidungsgremium für die jeweilige Kirchengemeinde bleiben.

Die veränderte Personalsituation wird auf jeden Fall Veränderungen nach sich ziehen, die uns alle betreffen. Schon jetzt lässt sich absehen, dass

  • Ÿdie Pfarrbüros weniger besetzt sein werden,
  • Ÿdie Vorbereitung zu Kommunion und Firmung wieder zur Elternsache werden wird, und
  • es zur Entlastung des Pfarrers pro Monat sonntags mindestens einen Wortgottesdienst statt einer Eucharistiefeier geben wird.

Unsere Arbeit ist damit aber keineswegs beendet. Die Umsetzung unserer Vision, als Kirche in entscheidenden Lebenssituationen den Menschen den Glauben erfahrbar zu machen, bleibt aktuell und soll uns auch weiterhin leiten auf dem Weg, eine lebendige Gemeinde zu sein. Hierbei sind auch Ihre Ideen und Ihre Mitarbeit herzlich willkommen. Wir möchten Sie daher einladen, sich aktiv an diesem Weg in die Zukunft zu beteiligen. Sprechen Sie uns doch einfach an.
(Text: Peter Selg, im Prozessteam für St. Bernhard, Maulbronn)

Neues vom Prozessteam - Sitzung vom 19. Juli 2017

Eine Vision ist schon gefunden:
In entscheidenden Lebenssituationen wollen wir den Glauben erfahrbar machen - in der Dialog-Alltags-Kirche.
Der Auftrag an die Kirchengemeinderäte lautete nun:
Anhand der beim Klausurtag gefundenen Vision ein oder zwei Schwerpunkte für die eigene Kirchengemeinde formulieren.
Die KGRs haben in ihren Sitzungen solche Schwerpunkte gefunden, denen sie die nächsten Jahre Energie und Ressourcen widmen wollen. Besonders wollen sie auch Herzblut hineinstecken. Und das ist entscheidend - man kann nichts wirklich unterstützen, wofür man nicht brennt.

Die Schwerpunkte der einzelnen Pfarreien lauten:

Knittlingen: Wir möchten in den nächsten Jahren unseren Schwerpunkt auf die Zuwendung zu Älteren, Kranken und Vereinsamten (und deren Angehörige) legen.

Maulbronn: Wir möchten in den nächsten Jahren verstärkt die Jugend-/Ministrantenarbeit in den Blick nehmen und die Zusammenarbeit auf SE-Ebene fördern.

Oberderdingen: Wir möchten uns in den nächsten Jahren darauf konzentrieren, junge Familien ab Kindergartenalter in die Kirchengemeinde einzubinden. Unser Kindergarten soll zukunftsfähig werden.

Daraus ergibt sich laut Prozessteam ein neuer Auftrag für die Kirchengemeinderäte:
Schaut den Schwerpunkt an und legt ihn zur Vision. Werdet konkret und überlegt, wie es für den Schwerpunktsatz weiter gehen kann. Anders formuliert: Lasst uns gemeinsam Ideen entwickeln, wie ein Einsatz vor Ort nicht nur auf dem Papier aussieht - gerne erfahren wir auch von Ihren Ideen!
Die Schwerpunkte wollen wir auf jeden Fall verstärkt nach der Sommerpause in die Gemeinden hineintragen, um herauszufinden, ob noch mehr Menschen außer den Kirchengemeinderäten diese mittragen und sich für die Leute vor Ort einsetzen wollen.

Klausurtag 11. März 2017

Am Samstag, 11.03.2017 trafen sich die Kirchengemeinderäte der SE-Nord, um gemeinsam mit unserem Gemeindecoach Elisabeth Dörrer-Bernhardt den Weg des Prozesses KiamO (Kirche am Ort - Kirche an vielen Orten gestalten) weiterzugehen und zu vertiefen. Es wurde nachgedacht, diskutiert, in Bibelarbeit die Inspiration durch den Heiligen Geist gesucht und Ideen gesponnen, wohin sich unsere Seelsorgeeinheit weiter entwickeln kann.
Wichtig bleiben dabei die Haltungen „vertrauen, lassen, erwarten, wertschätzen“, die wir als einzelne Menschen, Kirchengemeinderäte, auch in der Gemeinde selbst tiefer einüben wollen - unser Handeln soll ganz von den Haltungen durchdrungen werden.
Einen genauen Blick auf die Lebenswirklichkeit der Menschen um uns herum warfen wir ebenfalls - zu Hilfe nahmen wir dazu die Sinus-Milieustudien und den Diözesanatlas, der im Internet auf der Homepage der Diözese einsehbar ist.
Die drei Phasen des Entwicklungsprozesses sind uns ein Leitfaden, wie wir unseren Weg gut weitergehen können: Wir befinden uns in der Phase der geistlichen Erneuerung, in der die Haltungen bekannt gemacht werden und wir diese einüben mit der Frage im Hinterkopf: Welche Kirche am Ort wollen wir in Zukunft sein? Eine weitere Phase ist die der pastoralen Profilierung, in der wir ausprobieren, was wir weitermachen wollen, was uns wertvoll erscheint und was wir loslassen sollten, weil es nicht mehr geht und Menschen überfordert. Früchte dieser zweiten Phase sind derzeit die Kreuzwegandachten sonntags in Oberderdingen, die Spätschichten dienstags und weitere Projekte, die im Laufe des aktuellen Kirchenjahres für die Gemeinden am Ort angeboten werden. Wir wollen uns Zeit lassen, bevor wir in einer dritten Phase unsere Ziele in einer pastoralen Konzeption niederschreiben und festhalten.

Unsere gemeinsam entwickelte VISION für die SE - Nord:

Wir als Kirche wollen in entscheidenden Lebenssituationen den Menschen den Glauben erfahrbar machen. Wir wollen Berührungspunkte mit Gottes Botschaft anbieten. Und dies soll geschehen mit verschiedenen Schwerpunkten in den einzelnen Kirchengemeinden. Unsere Wunschvorstellung ist, nicht nur sonntags eine Gottesdienstgemeinde zu bilden, sondern besonders in unserem Alltag eine „Kirche“ zu leben, die geprägt ist vom Dialog.

Wie dies alles konkret werden kann, dazu hoffen wir auch auf Rückmeldungen aus den Gemeinden. Wir arbeiten daran im Prozessteam und in den Kirchengemeinderäten weiter.

Unterwegs im Prozess "Kirche am Ort - Kirche an vielen Orten gestalten" - Osternacht 2016

Ausgehend von 4 Haltungen, sind wir als Seelsorgeeinheit seit der Osternacht 2016 auf dem Weg:

vertrauen:  In unseren Kirchengemeinden möchten wir aus dem „Ja“ Gottes leben und den Menschen mit Zutrauen und einem Vertrauens-Vorschuss begegnen.

lassen: Wir möchten loslassen, was nicht mehr möglich ist, uns einlassen auf die Lebenswirklichkeiten der Menschen und von daher Kirche gestalten.

erwarten: Gott erwartet uns an uns unbekannten Orten und in uns fremden Lebenssituationen, wo wir ihm begegnen können.

wertschätzen: Mitmenschen, gesellschaftlichen Organisationen, Vereinen, u.a. wollen wir mit Interesse, Offenheit und Wertschätzung begegnen, mit ihnen als „Gleichwertige“ kommunizieren und kooperieren.

Wir wollen unserem Glauben und unserem Leben in der Gemeinde neue Impulse geben und als Seelsorgeeinheit immer mehr zusammenwachsen. Im Prozess Kirche am Ort wollen wir die Zukunft in den Blick nehmen.
Daher bedarf es des Innehaltens: Halt, Stop, wir wollen sehen, was wir tun, und was wir in Zukunft tun wollen. Wir freuen uns über Anregungen Ihrerseits.

Im Prozessteam suchen jeweils 3 Mitglieder aus jedem Kirchengemeinderat zusammen mit den Seelsorgern Pater T. Mazur SCJ und C. Gegenheimer nach einem guten Weg für unsere Seelsorgeeinheit. Unterstützt und gecoacht werden wir dabei von den Gemeindeberaterinnen E. Dörrer-Bernhardt und A. Kamlage, welche im Auftrag der Diözese dem Prozessteam zur Seite stehen.